Wer sich über die Anschaffung eines Hundes Gedanken macht, der sollte dabei eine ganze Reihe von Dingen berücksichtigen. Das beginnt bei der Persönlichkeit des Hundes, geht über die Situation der Familie bis hin zu essenziellen Tipps für Pflege und Gesundheit. Wir möchten daher heute einmal eine besonders beliebte und vielseitige Hunderasse vorstellen, und zwar den Deutschen Wachtelhund. Diese braunen, langohrigen Apportierhunde sind gut geeignet für die Familie mit Kindern, aber auch für die Anwendung bei der Jagd.
Ursprung des Wachtelhundes
Beim Wachtelhund handelt es sich um eine explizit deutsche Hundeart. Bereits seit mehreren Hundert Jahren taucht er in der Literatur und in Gemälden auf. Dabei kam er in erster Linie als Hund für die Jagd zum Einsatz, was sich auch in der heutigen Zeit fortsetzt. Aufgrund seiner engen Verbindung zur Jagd war das Tier häufig in größeren Waldgebieten beliebt. Bis in das 19. Jahrhundert hinein wurde der Wachtelhund aber nicht als eine eigenständige Rasse betrachtet. Dennoch fand er sich als geliebtes Mitglied in zahlreichen Familien wieder, was auch die anhaltende Beliebtheit des Tieres bis in die Moderne hinein erklärt.
Die Geschichte der Hundeart Wachtelhund
Wenn man vom Deutschen Wachtelhund spricht, dann bezeichnet man damit eine registrierte Hunderasse. Diese wird seit dem Jahre 1903 als Rassehund mit nachgewiesener Abstammung in Reinzucht gezüchtet. Dem Jäger Rudolf Frieß ist es übrigens zu verdanken, dass der Deutsche Wachtelhund heute in zwei unterschiedlichen Farben gezüchtet wird. Dabei handelt es sich um Braun und Braunschimmel. Im Jahre 1903 erblickte auch der erste Verein für Wachtelhunde das Licht der Welt. Er hat sich die Zucht, die Prüfung und das Bereitstellen eines Marktplatzes für Wachtelhunde zur Aufgabe gemacht. Im Jahre 2017 durfte sich der Verein zum Beispiel über die Geburt von insgesamt 604 Welpen freuen. Die Population der Deutschen Wachtelhunde erfreut sich also bester Gesundheit.
Generelle Fakten
Der Deutsche Wachtelhund wird im Allgemeinen bis zu 54 cm groß. Das Gewicht erreicht maximal 30 kg. Das Haar kann glatt oder wellig sein, die Unterwolle ist sehr dicht, um den Leib vor Unterholz und Schädlingen zu schützen. Wir finden üblicherweise ein dichtes, eng anliegendes Fell mit starken Haaren. In seltenen Fällen ist das Langhaar lockig. Die Ohren des Tieres sind flach und ohne Drehung. Sie sind dicht hinter dem Auge platziert und hängen herab. Der Farbton des Fells ist meist braun und eher seltener rostrot. Dabei verfügt es oftmals über weiße Flecken. Bei der Variante Braunschimmel erkennen wir die braunen und roten Haare dicht gemischt mit den weißen.
Besondere Merkmale
Der Deutsche Wachtelhund wird in erster Linie als Jagdhund verwendet. Daher wird er nur von Jägern selbst gezüchtet. Generell geben sie ihn auch nur an andere Jäger ab, um dem natürlichen Jagdinstinkt des Tieres Rechnung zu tragen. Der Hund benötigt viel Auslauf und muss täglich das Haus verlassen, um die überschüssige Energie loszuwerden. Für die Jäger, die sich nur am Wochenende auf die Pirsch machen, ist er daher eher nicht geeignet. Dabei kann der Hund auf der Jagd weitestgehend selbstständig arbeiten.
Die Persönlichkeit
Der Deutsche Wachtelhund gilt als gelehrig und intelligent. Das erklärt seine selbstständige Arbeitsweise und die Notwendigkeit für eine tägliche geistige Herausforderung. Der Jagdinstinkt ist stark ausgeprägt. Dazu kommt, dass der Hund von Natur aus das Wasser liebt. Der besonders starke Finderwille dieses Stöberhundes macht ihn zu einem unersetzlichen Gefährten auf der Jagd. Gegenüber anderen Hunden verhält er sich generell freundlich. Er gilt jedoch als sehr anhänglich und kann dem Besitzer gegenüber eine Beschützerrolle einnehmen. Das wird durch seinen natürlichen Gehorsam aber wieder ausgeglichen. Der Deutsche Wachtelhund gilt als ein geeigneter Hund für Familien und verhält sich Menschen gegenüber freundlich und zutraulich.
Anwendungsbereiche und Aufgaben
Die Persönlichkeit und die natürliche Prädisposition des Deutschen Wachtelhundes machen ihn zu einem ausgezeichneten Jagdhund. Seine natürliche Intelligenz erlaubt einen weitestgehend selbstständigen Einsatz, vorausgesetzt, er hat die nötige Ausbildung erfahren. Zudem besitzt er eine Liebe für das Wasser, weswegen er häufig für die Jagd nach Enten eingesetzt wird. Der Deutsche Wachtelhund besitzt einen besonders sensiblen Geruchssinn und ist sehr apportierfreudig, was die Jagd nochmals vereinfacht. In großen Waldgebieten setzen die Jäger den Hund in den letzten Jahren verstärkt für die Pressjagd und die Stöberjagd besonders nach Schalenwild ein. Dabei sei erwähnt, dass der Hund für Nichtjäger weitestgehend nicht geeignet ist.
Fellpflege und Gesundheit
Obwohl der Deutsche Wachtelhund über ein sehr dichtes Fell verfügt, haften Schmutz, Ungeziefer und andere Verunreinigungen nicht an den Haaren. Daher reicht es völlig aus, den Hund einmal die Woche gründlich durchzubürsten. Das Baden kann man sich sparen, da der Hund von selbst das Wasser aufsucht und sich gerne im kühlen Nass aufhält. Wer dem Deutschen Wachtelhund eine Freude machen möchte, der gönnt ihm im Sommer eine kräftige Dusche mit dem Gartenschlauch. Die Rasse hat eine tendenzielle Neigung zu einer Fehlstellung in der Hüfte. Das sollte man als Eigner besonders bei älteren Tieren berücksichtigen. Tägliche körperliche und geistige Herausforderungen sind unumgänglich für diesen Hund.